März 2023

René Spitz vertritt die iF Design Foundation auf dem Interaction Design Education Summit in Zürich

Im Rahmen einer der wichtigsten Zusammenkünfte von Design-Lehrenden und -Lernenden stellte er in seiner Abschlusspräsentation – unter dem Leitspruch »Designing Design Education« – die Mission der Stiftung für die Zukunft der Designlehre vor.

René Spitz war kürzlich zu Gast beim Interaction Design Education Summit. Als Vorstandsmitglied der iF Design Foundation (iFDF) befasst Spitz sich seit Jahren mit Forschungen zu den Grundlagen und der gesellschaftlichen Verantwortung von Design sowie zur Zukunft der Designausbildung. Mit seinem Vortrag in Zürich regte er zum Nachdenken über die Dringlichkeit eines radikalen Wandels in der Designausbildung an.

René Spitz betonte die entscheidende Rolle von Bildung, wenn es darum gehe, unsere Welt zu verändern und auf unsere Ziele auszurichten. Er wies darauf hin, dass unzureichende Bildung Wachstumschancen behindern könne, und betonte, dass die Gestaltung und die Methoden des Unterrichts eine entscheidende Rolle dabei spielten, ob sie die Türen zum Fortschritt öffneten oder verschlössen – je nach ihrer Qualität.

Um auf die Begrenzungen des Wachstums und auf die Notwendigkeit von Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen, verwies Spitz auf Die Grenzen des Wachstums, einen bahnbrechenden Text, der vor 50 Jahren von Donella und Dennis Meadows verfasst und vom Club of Rome veröffentlicht wurde. Er beleuchtete die komplexe Struktur unserer modernen industrialisierten Welt und wies den Mythos der Designer als allwissende Zauberer zurück. Stattdessen vertrat er die Ansicht, dass Designer Agenten seien, die durch Interdependenzen navigierten und sich mit »Wicked Problems« im Design beschäftigten, die sich stetig weiterentwickeln. Eine zeitgemäße Designausbildung müsse anerkennen, dass Designprobleme komplex seien und sich nicht mit einer einfachen Lösung beheben liessen, so René Spitz. Daher sei es von entscheidender Bedeutung, den Studierenden die Fähigkeiten zu vermitteln, mit Unsicherheit, Widersprüchen und unterschiedlichen Perspektiven umzugehen.

Im Jahre 2016 wurde an die iFDF die Aufgabe herangetragen, sich mit der Entwicklung einer zukünftigen Designausbildung zu befassen. Die Stiftung ging diese Herausforderung an, indem sie umfassende globale Forschungsarbeiten durchführte. Die Ergebnisse, die 2021 in Form des Weißbuchs zur Zukunft des Designlehre veröffentlicht wurden, betonten die Dringlichkeit eines radikalen Wandels in der Designausbildung, um sich an eine sich schnell entwickelnde Realität anpassen zu können. Spitz stellte fest, dass noch keine Institution diesen Transformationsprozess eingeleitet habe, und betonte die Notwendigkeit, nicht länger darauf zu warten, dass sich die Lehrpläne auf natürliche Weise weiterentwickelten, sondern durch den Aufbau einer neuen Designausbildung von Grund auf zu aktiven Akteuren des Wandels zu werden.

Um praktische Methoden zu sammeln und Antworten darauf zu finden, wie ein solcher Wandel realisiert werden kann, arbeitet iFDF noch bis 2025 an einem Projekt mit dem Designmuseum Die Neue Sammlung München zusammen. Im Rahmen dieses Projekts wurde ein Open Campus eingerichtet, um Erkenntnisse aus der ganzen Welt zu sammeln. Unter anderem befassen sich die Veranstaltungen im Rahmen des Campus-Projektes mit Themen wie Neurowissenschaften, Erfahrungslernen und Persönlichkeitsentwicklung, um deren mögliche praktische Anwendung in der Designausbildung zu ermitteln.

In der anschließenden Fragerunde diskutierten Spitz und das Publikum über die Rolle der Designausbildung, um die Bewohnbarkeit unseres Planeten zu erhalten. Sie untersuchten auch die Risiken und Chancen einer zunehmend digitalisierten Lernumgebung sowie die Grenzen und Herausforderungen einer radikalen Neugestaltung der Designausbildung. Spitz betonte die Notwendigkeit, Themen wie Nachhaltigkeit, Resilienz und Empathie in das Bildungssystem zu integrieren, räumte aber gleichzeitig ein, dass es schwierig sei, diese Fähigkeiten zu bewerten.

Spitz schloss mit dem Hinweis auf die tatsächliche Langsamkeit des Wandels in den Institutionen und betonte die Wichtigkeit eines schnellen und radikalen Umbruchs in der Designausbildung, um den Anforderungen einer sich schnell entwickelnden Welt gerecht zu werden.

Haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser, Antworten auf diese Fragen aus Ihrer persönlichen Berufspraxis, dann teilen Sie Ihre Erfahrungen mit der iF Design Foundation und kontaktieren Sie René Spitz unter res@if-designfoundation.org.

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