Michele de Lucchi (AMDL Circle), Francesco Zurli (Politecnico di Milano) und Christoph Böninger (iF Design Foundation) diskutierten während der Milan Design Week im April die Notwendigkeit der Transformation des Berufsbildes „Design“ und mögliche Ansätze für ein zukünftiges Design-Studium.
Am 20. April fand im Rahmen des Begleitprogramms zur renommierten Mailänder Möbelmesse die Ausstellungseröffnung und Vortragsreihe REFORMING FUTURE im Instituto Marchiondi Spagliari, einem verlassenen Meisterwerk des Brutalismus statt. Die zwischen 1953 und 1957 nach einem Entwurf des Architekten Vittoriano Viganò erbaute Erziehungsanstalt in Baggio (westlicher Vorort von Mailand) öffnete während der Mailänder Designwoche 2023 nach Jahren der Vergessenheit wieder ihre Pforten. Das Gebäude, das jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben wurde, gilt als ein seltenes Beispiel brutalistischer Architektur in Italien: ein Meisterwerk aus Beton, als Paradebeispiel pädagogischer Bauten auf einem großen Gartenstück errichtet. Die aktuelle Planung sieht vor, das Gebäude als Wohnheim für Universitätsstudenten und junge Künstler wieder zum Leben zu erwecken.
In den 1970er Jahren geschlossen und seitdem vernachlässigt, war das Istituto Marchiondi Spagliardi während der Milan Design Week vom 20. bis 22. April 2023 erstmals wieder für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Dank der Zusammenarbeit zwischen Mosca Partners und der Stadt Mailand beherbergte das Gebäude die Ausstellung und Vortragsreihe REFORMING FUTURE, die im Rahmen des Projekts Design Variations 2023 stattfand. Neben Führungen durch die architektonische Struktur, die in Zusammenarbeit mit dem Politecnico di Milano organisiert wurden, waren im Inneren des Komplexes Projekte der Studierenden des Masterstudiengangs von Michele De Lucchi und Andrea Branzi zu sehen. Die Installationen, Modelle und Videos fanden ihren Platz entlang eines pädagogischen Rundgangs, der im Dialog mit der Architektur konzipiert wurde. Michele de Lucchi, Francesco Zurli und Christoph Böninger diskutierten mit den Besuchern die Notwendigkeit der Transformation des Berufsbildes „Design“ und mögliche Ansätze für ein zukünftiges Design-Studium.